Erinnerungen an einen Freund: Der Kern der Begierde

Andro liess alle nacheinander einzeln hereinkommen. Er verfolgte folgende Strategie: Jede Person musste jedes einzelne Teil, das sie bei sich trug – sei es jetzt Kleidungsstück, Snack für Zwischendurch oder Freizeitlektüre – stichhaltig begründen, und zwar so, dass die Relevanz für den Konzeptionsworkshop klar wurde. Hier muss ich noch hinzufügen, dass Duma so gut wie kein Deutsch sprach, nur lächelnd und schweigend neben Andro sass und die Ankömmlinge betrachtete. Das Resultat war, dass alle Darsteller nacheinander splitternackt, nur mit einer Zahnbürste in der Hand den Hauptraum betraten. Niemand hatte hiermit gerechnet. Daher wirkten auch alle etwas verstört.

Erinnerungen an einen Freund: Rauschlauscher

Andro liess alle nacheinander einzeln hereinkommen. Er verfolgte folgende Strategie: Jede Person musste jedes einzelne Teil, das sie bei sich trug – sei es jetzt Kleidungsstück, Snack für Zwischendurch oder Freizeitlektüre – stichhaltig begründen, und zwar so, dass die Relevanz für den Konzeptionsworkshop klar wurde. Hier muss ich noch hinzufügen, dass Duma so gut wie kein Deutsch sprach, nur lächelnd und schweigend neben Andro sass und die Ankömmlinge betrachtete. Das Resultat war, dass alle Darsteller nacheinander splitternackt, nur mit einer Zahnbürste in der Hand den Hauptraum betraten. Niemand hatte hiermit gerechnet. Daher wirkten auch alle etwas verstört.

Erinnerungen an Andro: City Sadhus

Zur Tanzwoche Dresden 1996 gab es eine experimentelle Vorstellungsreihe, die den Titel „Eintritt frei“ trug. Die Eröffnung im projekttheater Dresden gestalteten Andro und ich mit der Antinous-Gemeinschaft mit der Tantra-Performance „City Sadhus“. „Eintritt frei“ bedeutete nicht, dass man fürs Zuschauen nichts bezahlen musste. Es bedeutete vielmehr, dass es nichts kostete, hinein zu kommen. Wenn man dann aber das Theater verliess, musste man – entsprechend der Zeit, die man drinnen verbracht hatte – seinen Obolus entrichten. City Sadhus dauerte vier Stunden und es war ein Stück, über das man in Dresden bis zum heutigen Tag spricht.