Paare haben Beziehung. Beziehung bedeutet Abhängigkeit voneinander, gleich welcher Art.
Liebe ist unabhängig, sie kann in Beziehungen hinzukommen, oder war deren Anlass. Das macht eine Beziehung einzigartig. Jede Beziehung aber mit ihren Abhängigkeiten erschwert es zunehmend, dass die Liebe frei fließen kann und es entsteht ein Beziehungsgestrüpp.
Mann und Frau sind in ihren Bedürfnissen unterschiedlich. Die Natur hat es so eingerichtet, dass zur Erhaltung der Art, Mann und Frau im Sex zusammen kommen. Die Natur hat aber nichts eingerichtet, wie Mann und Frau zusammen bleiben können.
Das muss der reife Mensch alleine gestalten und hat dazu alle Freiheit der Ausgestaltung.
Ist der Mensch unfähig dazu und unterliegt nur den Trieben und Sehnsüchten, ohne Selbstdisziplin, artet die Beziehungsstruktur bald zu einer Art Kampf aus.

Die Anziehungskraft der Frau ist gleich der Gravitation der Materie.
Der Kampf der Geschlechter ist jener, um Anhaftung und Freiheit.
Die männliche Energie sucht Freiheit und Polygamie, die weibliche, Bindung und Kontinuität.
Nur im Augenblick der Vereinigung herrscht Frieden, Stase zwischen den Antagonisten.
Die männliche Energie benötigt die Vereinigung mit der Materie um zu überleben, sich fortzusetzen, jedoch nicht notwendigerweise in ein und derselben Person.
Die weibliche Energie sucht den einzelnen Mann zu binden, der zu entfliehen sucht.
Die männliche Energie will sich mehrere Optionen offen halten.
Die weibliche Energie sondert unter den vielen männlichen vornehmlich einen, oder zwei aus.
Deshalb ist die Anziehungskraft der weiblichen Materie deren Selbstbestätigung.
Die Selbstbetätigung des Mannes ist, vor den Mitkonkurrenten zu obsiegen, und sich dennoch nicht dauerhaft binden zu lassen.
Eine Frau die ihre Anziehungskraft nicht bestätigen kann, oder eben diese verweigert bekommt, wird depressiv oder aggressiv.
Ein Mann der seine Freiheit verliert wird impotent und unerotisch.
Dies alles ist auf dem Hintergrund des ersten, Wilsonschen Schaltkreises zu verstehen.
Hier herrscht der Selbsterhaltungstrieb vor und nicht das Lustprinzip.
Frauen ohne Attraktion auf die Männer werden zu Herrschsüchtigen, die ihre Bindungskraft über andere Ebenen ausüben.
Eine Form der Herrschsucht ist die Eifersucht, die nichts anderes als den Hebel zur Besitzstandswahrung darstellt.
Männer die sich von Frauen nicht anziehen lassen werden zum Hassobjekt der Frauen.
Auch auf der Ebene des 2. Wilsonschen Schaltkreises herrscht das Prinzip von Attraktion und Freiheit vor.
(Parallelen hierzu sind Shiva und Shakti sowie Yin und Yang und auch die brahmanische Befreiung von Wiedergeburt zu sehen.)
Die Lösung aus dem Geschlechterkrieg ist somit nur im Zustand der Vereinigungslust zu erlangen. Dabei muss der Mann die Anziehungskraft der Frau per se bestätigen, eventuell ritualisiert, und die Frau muss dem Mann Freiheit gewähren.
Für die Frau ist das Gewähren der Freiheit, also der Verzicht auf ihr Primat nur möglich, wenn sich eine Wiederholung impliziert, also eine kalkulierbare Voraussicht, dass der Mann wieder zu ihr zurückkommt. (der Kreis)
Der Mann muss dagegen den Konkurrenzkampf gegen die anderen Männer aufgeben. Dies ist möglich, wenn er per Rangfolge zeitweilig der Erste ist, als der Bessere bestätigt wird.
Die Attraktion einer Frau auf einen Mann ist ausschließlich die der sexuellen Bereitschaft zur Vereinigung nichts sonst. Für diese ist der Mann bereit vorübergehend auf seine Freiheit zu verzichten, vorübergehend Kinder anderer Männer zu akzeptieren und auch unattraktive äußerliche Erscheinungsformen hinzunehmen, sowie weitere Männer neben sich zu dulden.
Attraktiv für ihn ist, wenn er sich einbilden kann, wegen seiner männlichen Potenz oder seinen männlichen Qualitäten auserwählt zu sein, keinesfalls aber wegen seiner Kompromissbereitschaft.
Unattraktiv ist, wenn er den Verlust seiner Freiheit garantieren muss für die Vereinigungsbereitschaft der Frau.
Unattraktiv ist wenn die Frau keine Lust empfindet in der Vereinigung.
Die Anziehungskraft einer Frau empfindet diese, wenn der Mann sich nach ihr sehnt. Das kann er ausdrücken, wenn die Frau ihm nicht gleichzeitig die Freiheit raubt:
z.B. „Du sehnst dich ja gar nicht nach mir und denkst nur an Andere oder Anderes.“
Die Anziehungskraft einer Frau kann diese aber auch empfinden, wenn sie zulässt, dass weitere Männer sie begehren, das kann aber nur geschehen, wenn die Frau ihren monogamen Anspruch auf einen bestimmten Mann aufgibt oder eben nicht zeigt.
Eine Frau die einem Mann als erstes signalisiert: ‚Nur ich für dich, und keine andere für immer“, ist nicht die selbe Aussage, wie: „Nur du und kein anderer.“ – Für immer – ist für einen Mann eher bedrohlich als das Auswahl- Siegprinzip: „Du hast gewonnen! Oder Du bist der Beste.“
Ein Mann wählt eine Frau nicht aus, weil sie die Beste ist, sondern weil er bei ihr der Beste ist. ( Auch wenn er etwas anderes sagt )
Prinzipiell bleibt das aber ein Kriegszustand ohne Sieg und Niederlage, da die beiden Paradigmen eben nicht ein und dasselben sind.
Eine Frau die im Geschlechterkampf obsiegt, an der wird ein unterlegener Mann sich rächen, auch wenn die Niederlage versüßt ist, möglicherweise altbiblisch bis ins siebte Glied.
Eine Frau die im Geschlechterkampf unterliegt wird sich ebenfalls rächen, durch den Entzug der Lust und durch Intrige und Kontrolle, dabei gewinnt sie aber allenfalls einen lustlosen oder impotenten Unterlegenen, denn der Mann wird ihr seinerseits den Sieg missgönnen und durch Abwesenheit von Geilheit versalzen, oder sie permanent betrügen und ausnutze Braucht eine Frau die Monogamie bedeutet das, dass ihr Selbstwertgefühl so schwach ist, dass allein die Eingrenzung auf einen Mann ihr Sicherheit gibt, das bedeutet aber auch, dass sie jeden Mann als bedrohlich empfindet und sich von vornherein als unterlegen, oder anziehungsschwach wahrnimmt.
Braucht ein Mann die Monogamie bedeutet es ebenfalls, dass er sich seiner männlichen Potenz nicht sicher ist und: ‚Den Spatz in der Hand lieber festhält, anstatt den Tauben auf dem Dach folgt.’
Das Matriarchat ist zugleich die Matrix in der wir gefangen sind, Mann, wie Frau.
Die Lösung hieraus ist allein in der Ekstase zu finden, die aber gerade keine der obengenannten Paradigmen von Anziehung, Attraktion und Eingrenzung zulässt, sondern im Augenblick ihres Erscheinens zerschlägt.
Es gibt keine gezähmte Ekstase und es gibt keine gekaufte Liebe. Die Liebe ist per se frei und die Ekstase ist zügellos chaotisch, sie ist unbeherrschbar. Wer das nicht ertragen und respektieren kann, hat nur die Wahl entweder ohne Ekstase zu leben, oder unter ihr zu leiden.

Deshalb bedarf es einer Schulung der Liebe. Auch wenn du der Meinung bist, dass man Liebe nicht trainieren könnte, bist du dies nur deshalb, weil du aus zu großer Angst vor der Freizügigkeit der Liebe, diese nur als seltenen Schicksalsschlag betrachtest, für den du meinst keine Verantwortung zu haben.
Da die Liebe zwischen Menschen zu ihrem körperlichen Ausdruck drängt, kommt es darauf an, wie du dich ausdrückst, und daran gibt es einiges zu lernen.
Vor allem jene Ausdrucksformen zu vermeiden, die dem freien Fluss der Liebe entgegenstehen und jene zu fördern die die Achtung vor der Freiheit und Unabhängigkeit der Person und ihrer Liebesfähigkeit begünstigen.
Sei unverzagt und nutze die Gelegenheiten zum Wachsen.