Dieses Jahr war für die gesamte Menschenfamilie eine große Herausforderung. Auf jedem Kontinent, in jedem Land unseres schönen blauen Planeten namens Erde hat ein Virus und die Sorge um die Gesundheit alter und schwer kranker Menschen das gesellschaftliche Leben gründlich durcheinander gebracht.

Drei Hauptängste wurden dabei am häufigsten beobachtet: Die Angst vor Corona, die Angst vor einer Wandlung demokratisch regierter Staaten in autoritäre oder gar diktatorische Regime, die Angst davor, zu verarmen, zu verelenden, seine berufliche Lebensgrundlage zu verlieren.

Aus tantrischer Sicht gibt es dabei folgendes zu lernen: Wir sollten viel mehr als bisher unser inzwischen recht umfangreiches Wissen um die wohltuende Wirkung eines gesunden Immunsystems zum Mittelpunkt unserer medizinischen Bemühungen machen – in dieser heutigen Zeit des beginnenden dritten Jahrtausends unserer Zeitrechnung, in der wissenschaftliche Forschung den Fragestellungen, welche die Gesundheit des Menschen betreffen, immer mehr Geheimnisse entlockt. Dass gesunde Nahrung und ausreichende Bewegung unsere Gesundheit fördern, gehört längst zum Allgemeinwissen, aber die Erkenntnisse über die medizinisch überaus heilsame Wirkung häufig erlebter ganzkörperlicher Orgasmen werden heute noch nicht ganz so begeistert an jedem Stammtisch, in jeder Aufklärungsstunde in der Schule, in jeder Amtskantine beim Mittagessen, bei jedem Abendessen zuhause, in den Parlamenten und Regierungssitzen, in Kirchen und Klöstern und anderen „systemrelevanten“ Institutionen unserer Gesellschaften diskutiert.

Wir wissen schon länger, dass schwere chronische Krankheiten uns anfällig für die tödliche Wirkung eines hochdosierten Befalls von Krankheitserregern machen, wie etwa der diesjährigen Variante des Coronavirus. Wir wissen auch längst, dass die meisten chronischen Krankheiten des Menschen stressbedingt sind. (Wen diese Zusammenhänge näher interessieren, dem empfehle ich an dieser Stelle das Buch des Mediziners Dr. Joachim Bauer mit dem Titel: Das Gedächtnis des Körpers.) Auf das Wesentliche reduziert, bedeutet die Aussage der psychosomatischen Medizin, dass Liebeskummer, Familienstreitigkeiten, Mobbing am Arbeitsplatz, gesellschaftliche Ungerechtigkeit und Ängste – wie zum Beispiel die vor Armut – uns chronisch krank machen, wenn wir nicht anfangen – trotz oder gerade wegen äußerer Widrigkeiten – unsere körperliche, seelische und geistige Gesundheit zu pflegen.

Also sollten wir all dieses Wissen um die Gesundheit des Menschen interdisziplinär zusammentragen und vor allem die Politik daran teilhaben lassen. Wissenschaftlern wünsche ich mehr Mut, sich zusammenzuschließen und auch die Bereitschaft, den Sexualwissenschaftlerinnen und Forscherinnen auf dem Wissensgebiet der Psychosomatik unter ihnen besser zuzuhören. Deren aller Fazit: Berührungen, Zärtlichkeit und sexuell hohe Erregungszustände stärken unser Immunsystem nachhaltig, genauso wie Liebesgefühle und das Bewusstsein der eigenen Menschenwürde, wenn diese von Anderen, ja von allen Menschen, von der Gesellschaft, vom Staat geachtet wird.

Wenn Gesellschaften das beherzigen würden, dann müssten irgendwann keine Menschen mehr auf Intensivstationen an den Folgen chronischer Krankheiten und akut schweren Infektionen der Atemwege sterben und auch niemand mehr unter der Angst leiden, zu vereinsamen, zu verarmen, oder auch ausgebeutet und unterdrückt zu werden, denn lustvoll erwachte Gehirne denken weise, voller Mitgefühl, zum Wohlergehen aller Erdenbürger, denken ökologisch, fühlen Verbundenheit mit allem Lebendigen.

Ich wünsche uns allen für die nächsten Jahre den Mut, viel mehr von dieser lustvollen, herzoffenen Weisheit in unser privates wie berufliches Alltagsleben einzuladen.